Welpen an einem sommerlichen Urlaubsort – kann es was Schöneres geben? In “Little Friends 2” erlebt der Spieler genau das auf Nintendo Switch. Wie viel Spaß das tatsächlich macht, verrät der Gamefamily-Test.
“Little Friends 2: Puppy Island” ist ein niedliches und kinderfreundliches Simulationsspiel, in dem Spieler sich um süße Welpen kümmern müssen (oder dürfen). Die Zielgruppe dieses Spiels sind vor allem Vorschul- und Grundschulkinder, wobei gute Lesefähigkeiten eine Voraussetzung sind, um diesen Titel genießen zu können.
In der Geschichte verschlägt es uns auf die kleine, tropische Insel namens “Puppy Island” zu einem schnuckeligen Ferienhäuschen mit kleinem Vorgarten. Ein echter Urlaubsort unter blauem Himmel. Wir übernehmen die Rolle eines Tierpflegers und treffen auf eine Vielzahl von Welpen verschiedener Rassen – insgesamt gibt es neun im Spiel. Jeder Welpe hat seine einzigartigen Merkmale, Persönlichkeiten und Bedürfnisse. Zu Beginn kümmern wir uns um einen Welpen und lernen die Grundtechniken des Spiels: Gassigehen (dargestellt aus der Ich-Perspektive), spielen (zum Beispiel einen Ball werfen), füttern, streicheln (per Stickbewegung) und sauber machen in der Outdoor-Badewanne (ebenfalls per Stickbewegung). Die Interaktion mit den Welpen ist dabei liebevoll gestaltet und die Tierchen sind je nach Rasse lebensnahe animiert.
Unterwegs mit Hund an der Leine
Das Hauptziel des Spiels besteht darin, sich um die ausgewählten Welpen zu kümmern und ihre täglichen Bedürfnisse zu erfüllen. Ein gerade für Kinder wirklich nette Feature des Spiels ist das Gassigehen in der Ich-Perspektive. Gemeinsam mit unserem Welpen erkunden wir die Insel und folgen vorgelegten Pfaden (völlig freies Bewegen ist nicht möglich). Der Welpe geht in die Richtung, in die auch wir uns bewegen und läuft brav an der Leine.
Unterwegs gibt es einiges zu entdecken: Eine Besonderheit des Spiels ist, dass wir neue Hunde nicht auswählen, sondern sie finden, während wir die Insel erkunden. Es ist somit stets eine Überraschung, welcher Hund sich als nächstes anschließt. Weitere Ereignisse erwarten uns entlang des Pfades, so gibt es zum Beispiel Stellen, an denen der Welpe graben kann. An diesen Grabstellen finden wir neue Gegenstände wie Halsbänder, Kleidung und Knochen. Während wir den Welpen spazieren führen, können wir außerdem an seinem Gehorsam arbeiten. In Büschen und kleinen Bäumen tummeln sich Vögel oder Eichhörnchen – per Knopfdruck im richtigen Moment trainieren wir unseren Welpen, nicht zu bellen oder das Tier nicht zu erschrecken. Nach jedem Ereignis können wir den Hund loben, genau wie im echten Leben, wodurch die Spieler die Verbundenheit zum jeweiligen Tier steigern.
Zudem gibt es Aufgaben auf der Insel zu erledigen, die – einmal erfüllt – unsere Möglichkeiten und unseren Bewegungsfreiraum vergrößern. Gleich am Anfang sollen wir beispielsweise helfen, eine kleine Boutique mit Welpen-Zubehör zu errichten. In der Praxis ist das ganz einfach: Beim Gassigehen erkunden wir die Insel und finden unterwegs die nötigen Baumaterialien. Kurz darauf ist der Shop gebaut und bietet uns gleich ein paar nette Produkte an, darunter neue Spielzeug- und Dekorationsgegenstände für die Hunde. Während des Spiels können die Spieler Münzen und Belohnungen sammeln, um sich mit den Goodies auszustatten. Es gibt Dutzende bunte Outfits für unsere Welpen, darunter (kein Witz) Kleider, Sonnenbrillen, Hüte und sogar Schuhe. Hier können Eltern übrigens beruhigt sein: Es gibt keine Werbung oder zusätzliche In-App-Käufe.
Das Spiel bietet auch verschiedene Minispiele und Aktivitäten, die es den Spielern ermöglichen, ihre Hunde zu trainieren und ihre Fähigkeiten zu verbessern. Von Gehorsamkeitsübungen bis hin zu Frisbee-Werfen gibt es eine Vielzahl von witzig inszenierten Herausforderungen, die das Spielerlebnis abwechslungsreich und unterhaltsam gestalten.
Wie im echten Leben erschöpfen Aktivitäten wie Laufen und Graben die kleinen Hunde. Die Spieler müssen also immer mal wieder nach Hause zurückkehren, um ihre Tierchen zu füttern und zu baden. Wir können den Weg nach Hause ablaufen, es gibt aber auch ein Schnellreisesystem.
Einfache Steuerung, aber viel Text
Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und intuitiv gestaltet, das macht es auch jüngeren Kindern leicht, das Spiel zu verstehen. Hinzu kommt eine einfache Steuerung. Leider werden wir vor allem zu Beginn des Spiels mit mehreren Textboxen konfrontiert, die entweder unsere Aufgaben beschreiben, ein paar Hintergrunddetails erläutern oder die Steuerung erklären. Eine Sprachausgabe gibt es nicht. Spieler müssen also gut lesen können oder brauchen jemanden, der ihnen vorliest. Das ist sehr schade, denn gerade Vorschulkinder, für die das Spiel eigentlich gut geeignet wäre, können dadurch eventuell erst mit Nachhilfe loslegen. Hat man einmal die Steuerung und Routineaufgaben verstanden, geht es zwar auch ohne Textverständnis – aber ideal ist das nicht. Hier hätte der Hersteller wirklich in echte Sprecher investieren sollen.
Zur Technik: Grafisch ist das Spiel ansprechend – die Hunde sind sehr lebensecht dargestellt und verhalten sich wie echte Welpen. Bei der etwas detailarmen Umgebung wäre optisch jedoch sicher mehr möglich gewesen, außerdem begleitet ein ständiges, wenn auch nur leichtes Ruckeln das Spielerlebnis. Beim Sound ist alles in Ordnung und die Welpen klingen sehr realitätsnah. Die heitere Musik fängt das Sommerfeeling gut ein, ohne zu nerven.
Übrigens: Wer das Spiel zuerst probieren möchte, findet eine kostenlose Demo-Version im Nintendo eShop.
Einschätzung: spielbar ab 6 Jahren
Die liebevolle Gestaltung sowie leicht verständliche Aufgaben machen “Little Friends 2” zu einem idealen Spiel für Kinder. Schade ist nur, dass es keinerlei Sprachausgabe gibt und die Textboxen deshalb für ganz junge Spieler eine Hürde sein können.