Bei diesem Spiel handelt es sich um die Umsetzung der gleichnamigen Version für die Wii-Konsole, die bereits 2010 auf den Markt kam. Neben dem räumlichen 3D-Effekt ist insbesondere ein neuer Spielmodus zur 3DS-Version hinzu gekommen, der das Spiel insgesamt etwas einfacher macht. Auf diesen Modus gehen wir weiter hinten im Artikel nochmal genauer ein.
Es ist ein sonniger Tag im Dschungel wie jeder andere, als unsere beiden Hauptprotagonisten Donkey Kong und Diddy Kong aus ihrer Baumhütte blicken und feststellen müssen, dass sich jemand an ihrem riesigen Vorrat an Bananen hermacht. Sie entdecken mysteriöse fliegende Wesen, die die anderen Bewohner des Urwaldes anscheinend hypnotisiert und so ihres Willens beraubt haben. Als eines davon auch Donkey Kong beeinflussen will, zeigt sich dieser angenehm resistent dagegen. Kurzerhand haut er diesem unangenehmen Zeitgenossen eins über die Rübe, bahnt sich so den Weg frei und unsere beiden Affen-Freunde machen sich auf die Suche nach ihren Bananen.
Fortan kämpfen wir uns also in Person von Donkey Kong durch den Dschungel und beseitigen Gegner, indem wir ihnen in gewohnter Super-Mario-Manier auf den Kopf springen oder aber wir setzen zur Rolle an und katapultieren unsere Feinde einfach von der Bahn. Während wir zu Beginn hier auf träge und daher leicht zu besiegende Wegversperrer treffen, werden diese im Laufe des Spiels immer anspruchsvoller: Einige verfolgen uns, fliegen quer durch die Luft oder attackieren uns auch mal in größeren Gruppen. Hier gilt es dann Fingerfertigkeit zu beweisen, schließlich ist uns unsere Lebensenergie heilig und die soll nicht durch feindliche Berührung sinken.
Diddy Kong ist die Spielfigur für den zweiten Spieler. Bestreiten wir das Spiel alleine, können wir ihn zwar nicht selbst steuern, er ist jedoch, fest sitzend auf Donkey Kongs Schultern, eine echt Hilfe: Dank seines Jetpacks können wir ein paar Sekunden in der Luft schweben und so schwierige Sprünge besser meistern. Außerdem erweitert er unsere Energie ums Doppelte. Nach zu vielen gegnerischen Treffern springt er von Donkey Kong ab und lässt sich nur an bestimmten Stellen innerhalb eines Levels wieder finden – wartend in einem Fass. Klingt komisch, ist aber so. Das Fass geschnappt und zu Boden geworfen, hüpft Diddy heraus und schließt sich uns wieder an.
Nachdem wir uns durch den Dschungel gekämpft haben geht es weiter an den Strand, durch alte Ruinen und später auch noch vorbei an prehistorischen Klippen. In jeder Welt erwartet uns optisch also ein anderes Setting, und das wirkt sich auch auf die einzelnen Level aus. Während wir den Sandstrand entlang spurten, tauchen fiese Krabben auf, die dank ihrer in die Höhe gestreckten scharfen Scheren ausnahmsweise nicht per Sprung auf den Kopf besiegt werden können. Im Hintergrund entdecken wir ein verdächtig rasantes Piratenschiff, das sich plötzlich immer mehr nähert und uns schließlich aus allen Rohren der Bordkanonen befeuert. Jetzt hechten wir um einen Einschlag nach dem nächsten herum. In einem anderen Level erblicken wir die unruhige See und kaum ist die Gefahr erkannt, rollt auch schon eine gewaltige Welle auf uns zu. Nur die stabilen Felsen retten uns davor von der Bildfläche gespült zu werden. Leider sind diese Felsen jedoch rar gesät und das Meer unerbittlich – hier ist Tempo und das richtige Timing gefragt.
Wieder eine Welt weiter versetzt uns das Spiel in eine alte Lore, die auf allzu klapprigen Schienen in Hochgeschwindigkeit entlang rast. Es helfen nur genaue Sprünge, um nicht im Abgrund zu landen und den Gegnern unterwegs auszuweichen. Nicht anders entpuppt sich der Ritt auf einem Raketen-Fass, allerdings geht es hier auf und ab und dementsprechend lauern aus allen Himmelsrichtungen neue Gefahren. Richtig hektisch wird es schließlich als uns eine Horde Spinnen jagt und wir keine andere Wahl haben als möglichst schnell durch deren Höhle zu eilen. An anderer Stelle springen wir auf den Rücken eines Nashorns und donnern mit dessen wuchtiger Kraft durch jedes noch so große Hindernis.
Am Ende jeder Welt erwartet uns schließlich ein Endgegner, der nur mit der richtigen Taktik besiegt werden kann. Innerhalb eines jeden Levels können zudem versteckte Symbole gefunden werden, darunter auch vier einzelne Buchstaben, die zusammen das Wort “KONG” ergeben. Wer im gesamten Spiel all diese Buchstaben gefunden hat, kann weitere Level und einen zusätzlichen Spielmodus freischalten – mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten.
Schnell wird klar, dass “Donkey Kong Country Returns” vor allem eins ist: Sehr schwer! Dies wird bereits in den ersten Spielminuten deutlich, es kommt auf genaues Timing und wohlüberlegtes Voranschreiten an. Jeder Fehler wird knallhart bestraft. Dies macht das Spiel aber auch so motivierend, denn bei allem Anspruch wird es nie unfair. Wir merken förmlich, wie unsere Fähigkeiten mit jedem gemeisterten Abschnitt steigen und dennoch tauchen immer wieder Stellen auf, die dann doch einfach nicht klappen wollen. Erst nach mehrmaligen Versuchen gelingt uns schließlich ein bestimmter Spielabschnitt. Wer hier nicht die nötigen Fähigkeiten sowie ausreichend Geduld und Ausdauer mitbringt, wird schon sehr früh den Spaß am Spiel verlieren. Daher: “Donkey Kong Country Returns” richtet sich an erfahrene Spieler, die bereits andere Titel dieser Art erfolgreich beendet haben und nun auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind.
Immerhin, die Nintendo 3DS Version hilft in dem Punkt etwas nach: Wer hier in das Abenteuer startet darf zwischen dem Wii-Modus und einem neuen Modus wählen. Letzterer macht das Spiel im Unterschied etwas einfacher, da wir einerseits ein Herz Lebensenergie mehr haben. Wir können also insgesamt drei Mal feindlich getroffen werden, bis Donkey Kong das Zeitliche segnet und wir das Level von vorne beginnen müssen. Wenn wir in den einzelnen Spielwelten auf den Laden von Cranky Kong treffen, in dem wir nützliche Items mit unseren eingesammelten Münzen erwerben können, haben wir im neuen Modus zudem eine größere Auswahl und finden dort nun unter anderem einen grünen Ballon. Dessen Funktion: Schaffen wir mal einen Sprung zwischen zwei Abständen nicht und fallen so in die Tiefe, rettet uns der Ballon vor dem Spielende und hebt uns noch einmal in die Luft. Hier verzeiht uns das Spiel also so manchen Fehltritt – und die drohen tatsächlich an vielen Stellen.
Im Vergleich zur Wii-Version fällt die Grafik auf dem Nintendo 3DS etwas schwächer aus. Hie und da fehlen ein paar Details, trotzdem ist das Spiel immer noch sehr schön anzuschauen und überzeugt durch ein farbenfrohes, sehr abwechslungsreiches Design. Der 3D-Effekt kommt leider nicht so gut rüber wie er es hätte können, hier macht sich wohl einfach die Tatsache bemerkbar, dass das Spiel lediglich von einer Konsole auf die andere umgesetzt wurde. Deutlich besser wirkt sich das aber auf die Steuerung aus: Statt teils wildem Gefuchtel mit der Wii-Fernbedienung setzt die 3DS-Version ausschließlich auf präzisen Tastendruck. Und der klappt hervorragend, wir kriegen nach etwas Einübung sehr genaue Sprünge hin und haben das Geschehen stets unter Kontrolle.
Im kooperativen Zwei-Spieler-Modus dürfen wir gemeinsam mit einem Freund das Abenteuer bestreiten, Voraussetzung sind allerdings zwei 3DS-Konsolen und zwei Spielmodule. Per lokaler Verbindung schlüpfen beide Spieler anschließend entweder in die Rolle von Donkey Kong oder Diddy Kong. Leider ist es nicht möglich diesen Modus online zu betreiten.
Übrigens: Das “Returns” im Spieltitel kommt daher, dass die “Donkey Kong Country”-Reihe bereits von 1994 bis 1996 mit insgesamt drei Teilen auf der “Super Nintendo”-Spielkonsole vertreten war, jedoch seit dem nicht mehr fortgeführt wurde. Erst rund 14 Jahre später erhörte Nintendo das Flehen der Fans und brachte dieses Spiel auf die Wii und nun auch auf den Nintendo 3DS. Interessantes Detail: Hinter “Returns” steckt ein komplett anderes Entwickler-Team als noch zu damaligen Zeiten. Dennoch erinnert die Aufmachung des Spiels sofort wieder an die beliebten Nachfolger und auch qualitativ kann das Spiel problemlos mithalten.
Altersempfehlung:
Die USK-Freigabe ab 0 Jahren ist dank der überaus kinderfreundlichen Präsentation völlig in Ordnung, doch das Spiel hat einen wirklich hohen Schwierigkeitsgrad. Bereits in den ersten Leveln zeigt sich, dass präzises Timing und ein strapazierfähiger Geduldsfaden Voraussetzung sind, um nachhaltig Spaß an diesem Abenteuer zu haben. Nur wer bereits mit dieser Spiel-Art erprobt ist und sich auch dann nicht aus der Fassung bringen lässt, wenn eine bestimmte Stelle viele Male immer und immer wieder angegangen werden muss, bis sie dann erfolgreich gemeistert ist, sollte sich “Donkey Kong Country Returns 3D” zu Gemüte führen. Profis erwartet dementsprechend aber ein sehr herausforderndes Spiel, das bei erreichtem Erfolg äußerst motivierend ist und zugleich mit großer Abwechslung glänzt – denn unfair wird es nie, nur eben sehr anspruchsvoll. Wenn Ihr Kind hier besonders fit ist, darf gerne schon mit jungen Jahren losgelegt werden, ansonsten empfehlen wir eher ein Alter ab zehn Jahren. Alternativ bietet sich ein Titel aus der “New Super Mario Bros.”-Reihe an, die im Vergleich deutlich einfacher sind und vor allem Einsteigern eine bessere Lernkurve bieten.
> spielbar ab 10
