Mario Party: Island Tour Kritik

Das erste “Mario Party” für Nintendo 3DS macht gleich etwas anders: Nintendo schickt uns nicht mehr primär auf Sternenjagd, sondern lässt zum Gewinnen würfeln. Dass macht es für Einsteiger einfacher, Kenner der Serie werden aber den Wettbewerb vermissen.

Zusammenfassung:
– witziges Partyspiel, das erst mit mehreren Spielern so richtig in Schwung kommt
– merkwürdiges Punkteverteilsystem nimmt diesem Teil etwas an Reiz

Erneut werden Mario und seine Freunde zum vergnüglichen Duellieren aufgerufen. In etwas über 80 Minispielen, verteilt auf sieben Spielbrettern, geht es im Wettkampf zur Sache. Anders als in früheren Teilen der Serie, werden wir nun mit “Mini-Sternen” belohnt für jedes gewonnene Minispiel und für das Erreichen eines bestimmten Ziels auf dem Spielbrett.

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Im ersten “Mario Party” für Nintendo 3DS gewinnt meistens der Spieler, der zuerst das Ziel am Ende eines Spielbretts erreicht. Das Sammlen von Sternen in Minispielen fällt kaum noch ins Gewicht.

Bestreiten dürfen wir die Spielbretter alleine oder mit bis zu drei weiteren Freunden, die sich über Systemlink mit ihrem Nintendo 3DS bei uns einklinken. Dafür reicht ein Spielmodul von “Mario Party: Island Tour”. Erfreulich, wo dieses Spiel doch gerade auf diese Mehrspielerkomponente setzt. Fehlende menschliche Mitspieler werden durch den Computer ersetzt.

Die Spielbretter sind in besonderen Eigenschaften unterteilt und unterscheiden sich z.B. darin, wie viel “Glück” der Spieler zum Sieg braucht oder aber ob ihm besonderes “Geschick” hilfreich sein kann. Eine Skala gibt dies vor Auswahl des Spielbrettes genau an. “Glück” bedeutet in dem Fall, dass alles nach dem Zufallsprinzip verläuft. Auf dem Spielbrett “Riesen-Kugelwillis Revier” gibt es eine Stelle, an der – je nach gewürfelter Zahl und eben jenem Zufall – eine gigantische Kanone über das Spielfeld zischt und alle Spieler wieder auf den hinteren Platz katapultiert, die ihr im Weg stehen.

Wer ein Minispiel gewinnt, erhält nach wie vor Punkte, eben jene Mini-Sterne. Diese gibt es aber auch für das Erreichen eines bestimmten Ziels auf dem Spielbrett und dann sogar in großer Menge. Dadurch fallen die im Vergleich wenigen Mini-Sterne durch das Gewinnen von Minispielen kaum mehr ins Gewicht. Es zählt deutlich mehr, wer das Ziel erreicht hat, sprich: Wer mehr Glück beim Würfeln hat und dadurch schneller als die anderen ist.

An anderer Stelle bekämpfen wir einen Gegner, indem wir möglichst hoch würfeln und ihm so Lebenspunkte abziehen. Sonderlich anspruchsvoll ist das leider nicht. Dem trägt auch der sehr lineare Spielbrettverlauf nicht positiv bei: Statt uns alternative Routen anzubieten, ist der Weg vorgegeben. Das macht “Island Tour” deutlich linearer als andere Teile der Reihe.

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Die Minispiele sind nach wie vor die große Stärke von “Mario Party”. Sie machen sehr viel Spaß und können auch einzeln angewählt werden.

Für Einzelspieler gibt es einen zusätzlichen Modus, bei dem wir uns in Bowsers Schloss durch 30 Etagen kämpfen und Minispiele absolvieren. Zwischendurch gibt es immer wieder Zwischengegner-Kämpfe. Dieser Modus macht Spaß, dauert aber leider nur etwa 90 Minuten und ist dann beendet.

Immerhin: Die Minispiele können überzeugen und machen wirklich Laune. Mal müssen wir unsere Mitspieler von einer Plattform schubsen, dann wird gegolft, es gibt eine Hüpfpassage, eine Kanufahrt, einen Fallschirmsprung (bei dem wir im Flug die Gegner wegboxen müssen, um genau zu landen) und einen Jetpack-Flug, wobei der Spieler gewinnt, der sein Jetpack davor ausreichend “aufgepumpt” hat und dann am weitesten schweben kann. Bei den Minispielen kommen auch der Touchscreen, das Mikrofon und der Bewegungssensor des Nintendo 3DS auf witzige Weise zum Einsatz.

Wen das etwas lustlose Prinzip der Spielbretter nicht lockt, kann die Minispiele auch einzeln anwählen. Das ist bei schnellen Spielrunden mit Freunde eine schöne Sache und kann lange unterhalten. Wie schon erwähnt, sind die Minispiele die große Stärke von “Island Tour”.

Technisch ist “Mario Party: Island Tour” gelungen. Die Grafik ist für 3DS-Verhältnisse sehr gut, auch der typische Mario-Sound schallt durch die Lautsprecher. Die Minispiele lassen sich allesamt sehr gut bedienen und sind sowohl für Einsteiger als auch Profis gut spielbar.

Alterseinstufung
Es sind zwar teilweise Lesefähigkeiten erforderlich, z.B. um durch das Menü zu navigieren und einige Ereignisse auf dem Spielfeld zu verstehen, doch die Minispiele ansich lassen sich dank ihrer einfachen Spielmechanik auch bereits von sehr jungen Kindern gut beherrschen. Es sollte also jemand mitspielen, der den Kids den Text notfalls vorlesen kann. Dann ist “Mario Party: Island Tour” bereits ab sechs Jahren spielbar.
> spielbar ab 6

Bewertung
"Mario Party: Island Tour" überzeugt durch seine gelungenen Minispiele. Die Spielbretter selbst sind leider wenig herausfordernd, da zum Gewinnen hier meist das richtige Glück beim Würfeln und weniger spielerisches Können gebraucht wird. Für fröhliche Mehrspielerrunden eignet sich das Spiel jedoch weiterhin bestens.
Besonders gut:
  • über 80 Minispiele, die alle sehr gut gelungen sind und lange Spaß machen
Nicht so gut:
  • Spielfelder sind recht langweilig gestaltet
  • Prinzip “Würfeln statt Punkte sammeln” motiviert zu wenig
7.4
Gut
Abwechslung - 7
Präsentation - 8
Spieldesign - 7
Umfang - 7
Mehrspielermodus - 8
Geschrieben von
... spielt leidenschaftlich an der Konsole seit er mit acht Jahren ein "Sega Master System" geschenkt bekommen hat.

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