Pikmin 3 Kritik

Suchen, Sammeln und Bauen sind wichtige Elemente im strategischen “Pikmin 3″. Die beiden Vorgänger sind ihrerzeit für die Gamecube-Spielkonsole erschienen. Im dritten Teil hat sich am bewährten Spielprinzip nicht viel geändert und nachwievor ist “Pikmin” gerade für junge Strategen sehr geeignet.

Dieser Test beruht auf der Wii-U-Version von 2013, die größtenteils inhaltsgleich zur Switch-Fassung von “Pikmin 3 Deluxe” ist.

Zusammenfassung:
– tolles Strategiespiel für Jung und Alt
– spannende Missionen und ein witziger Mehrspielermodus

Als sich auf dem Planeten Kopai durch Überbevölkerung die Nahrungsvorräte dramatisch zu Ende neigen, senden Wissenschaftler Sonden aus, die weite Teile des Weltalls nach neuen Nahrungsquellen durchforschen. Eines Tages erhalten sie eine positive Rückmeldung vom weit entfernten Planeten PNF-404. Sofort machen sich drei mutige Wissenschaftler auf den Planeten zu besuchen. Doch bereits der Anflug gerät außer Kontrolle und so legen die Wissenschaftler eine Bruchlandung hin. Zu allem Übel werden sie dabei getrennt und müssen erstmal jeder für sich alleine die fremde Umgebung erkunden. Dabei stoßen sie sehr schnell auf deren Bewohner, die sogenannten Pikmin. Sie entpuppen sich rasch als kleine Helferlein und zerlegen auf Befehl Hindernisse, bauen Brücken oder sammeln wertvolle Gegenstände. Es gilt die Vorräte des Heimatplaneten Kopai aufzufüllen und den Planeten der Pikmin danach zu erkunden.

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Die drei Wissenschaftler sind auch die für uns steuerbaren Charaktere.

Der Spieler kann wahlweise mit dem Wii U Gamepad, der Wii-Fernbedienung & Nunchuk oder dem Pro Controller spielen. Vorteil beim Gamepad ist der integrierte Bildschirm, der hauptsächlich als praktische Übersichtskarte fungiert, weshalb wir uns beim Test für diese Steuerungsvariante entschieden haben. Mit den Sticks kontrollieren wir einen der Forscher und visieren die Gegenstände an, die die Pikmin für uns “bearbeiten” sollen. Ein Knopfdruck und schon schleudern wir liebevoll die Helferlein auf das Objekt.

Die Pikmin können mit verschiedenen Arten von Objekten umgehen. Sie sammeln Steine und bauen für uns eine Brücke, tragen dabei auch schwere Lasten oder zerstören Hindernisse. Auch die feindliche Tierwelt des Planeten können die Pikmin angreifen und erfolgreich besiegen. Bei manchen Gegenständen oder Gegner wird allerdings eine bestimmte Anzahl an Pikmin benötigt, damit sie sich ans Werk machen können, bzw. den Sieg davon tragen. Zudem gibt es unterschiedliche Arten von Pikmin in verschiedenen Farben. Rote Pikmin sind resistent gegen Feuer, blaue Pikmin hingegen sind die einzigen, die problemlos mit Wasser in Berührung kommen können. Gelbe Pikmin machen sich gar die Elektrizität zu Nutzen und können ganze Stromkreise bilden und schließen. Wer bereits die beiden Vorgänger-Spiele kennt freut sich darüber hinaus über zwei neue Pikmin-Rassen: Die Pinkfarbenen können dank ihrer Flügel nun auch größere Abgründe überwinden und schwarze Pikmin sehen nicht nur wie Steine aus, sie haben auch entsprechend robuste Eigenschaften und zerlegen mühelos besonders zähe Gegner und massive Hindernisse.

Der eigentliche Story-Modus ist für einen Spieler gedacht und in Tageszyklen eingeteilt. Uns steht zwischen Sonnenaufgang und -untergang eine bestimmte Zeitspanne zur Verfügung, danach kommt ein neuer Tag. Nachts lauern draußen besonders gefährliche Kreaturen, daher können wir zu dieser Zeit nicht auf Erkundungstour gehen. Und wie das nunmal so ist sind die Tage nicht unendlich, wir sollten also innerhalb der vorgegebenen Zeit so effektiv wie möglich vorankommen. Auch unser Nahrungsvorrat ist begrenzt – geht er aus, müssen wir uns für diesen Tag zurückziehen. Eine taktische Einteilung und Verwendung der Pikmin ist also empfehlenswert. Um den Vorrat aufzufüllen sammeln wir tagsüber Früchte, die dann zu Saft umgewandelt werden. Pro Tag verbrauchen wir eine Einheit von diesem Saft. Und wer es nicht schafft seine Pikmin vor Einbruch der Nacht rechtzeitig unter seine Kontrolle zu bringen verliert diese an die Kreaturen in der Dunkelheit…

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Die Pikmin bei der Arbeit: Der rote Umkreis ist unser Zeiger – mit ihm markieren wir Objekte und Gegner, die die Pikmin bearbeiten sollen.

Bis zu 100 Pikmin können sich uns als Gefolgschaft anschließen und von uns befehligt werden. Neue Pikmin erhalten wir in Form von Blüten, die wir einsammeln und zur sogenannten Zwiebel bringen. Diese macht daraus neue Samen, die wir nun pflücken und pro Samen ein Pikmin vor uns stehen haben. Je nach Farbe der Zwiebel spuckt diese auch dementsprechend die Art von Pikmin aus, später haben wir jedoch auch mehrfarbige Zwiebeln zur Verfügung. Die Pikmin können uns insbesondere im Kampf mit Gegner verloren gehen. Dann gilt es neue zu finden und gerade da wir für manche Aktionen eine gewisse Mindestzahl brauchen ist Vorsicht geboten. Es wäre unklug die kleinen Helfer ohne Taktik in den Kampf zu schicken, da sie uns anschließend vielleicht fehlen werden.

Das übliche Tagesziel besteht daraus Nahrungsvorräte zu finden, sowohl für unseren Heimatplaneten als auch für die Crew. Sie braucht schließlich täglich eine Einheit des leckeren Safts. Einzelne Tage können frühzeitig beendet werden, wenn wir der Meinung sind bereits alles in diesem Gebiet erkundet zu haben. Ebenso können wir Tage wiederholen und auf ein Neues versuchen uns zu verbessern. Das ist oftmals ganz nützlich, da wir zunehmend mehr Pikmin und damit auch neue Fähigkeiten erhalten und so selbst in bereits bekannten Gefilden bislang verborgene Wege eröffnen und zahlreiche Geheimnisse entdecken können.

Neben dem Story-Modus wartet zusätzlich ein Missions-Modus auf uns. Hier gilt es innerhalb eines Zeitlimits so viele Schätze zu bergen wie möglich. Diesen Modus kann man auch zu zweit spielen. Zudem gibt es für zwei Spieler das sogenannte Bingo-Duell, bei dem derjenige gewinnt, der zuerst die erforderlichen Ziele erreicht.

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In der sogenannten Zwiebel entstehen mithilfe der Pikmin-Blüten neue Pikmin. Rechts ist unser Raumschiff, in das wir uns nachts zurückziehen müssen.

Technisch macht “Pikmin 3″ von Anfang an einen sehr schönen Eindruck. Inbesondere die Grafik weiß zu gefallen, überall entdecken wir auf dem Planeten äußerst sehenswerte Flora und Fauna. Zahlreiche Lichteffekte und andere optische Spielerein sorgen für weitere schöne Eindrücke. Die Steuerung gelingt mit jeder der drei Varianten sehr gut, es ist zudem auch möglich das Spiel komplett nur auf dem Wii U Gamepad zu spielen und den Fernseher ausgeschaltet zu lassen. Zudem kann das Gamepad als Kamera verwendet werden, wir können also Schnappschüsse von unserem laufenden Spiel machen und ins Miiverse online hochladen.

Für Strategie-Fans ist “Pikmin 3″ in jeder Hinsicht sehr zu empfehlen. Das Spiel weist ein rundum gelungenes Spielkonzept auf mit toller Bedienbarkeit und sehr schöner Grafik. Gerade für Einsteiger ist es dank seiner guten Lernkurve bestens geeignet, trotzdem wird “Pikmin 3″ zunehmend komplexer und anspruchsvoller, sodass auch Profis nicht unterfordert werden.

Altersempfehlung
“Pikmin 3″ startet äußerst einsteigerfreundlich und bietet sich daher als idealen Einstieg in das Strategie-Genre für junge Spieler an. Dank dem ausgefeilten Spielkonzept sind Taktik und Geschick gefragt, die Kontrolle über die Pikmin gelingt mühelos. Es sind allerdings Lesefähigkeiten erforderlich, da es keine deutsche Sprachausgabe gibt. Da “Pikmin 3″ insgesamt durch den strategischen Anspruch etwas komplexer ist, empfehlen wir das Spiel für Kinder ab 10 Jahren.
> spielbar ab 10

Bewertung
Wunderschön gemachtes Strategie-Spiel, das sowohl für Einsteiger als auch Profis gleichermaßen geeignet ist. Das liebevolle Design und die sympathischen Pikmin-Wesen erfreuen garantiert die ganze Familie.
Besonders gut:
  • Einsteigerfreundlich mit sehr guter Lernkurve
  • Ausgereiftes strategisches Spielkonzept mit sehr guter Bedienbarkeit
  • Sehr schöne Grafik und insgesamt sehr liebevolles Design
  • Spannender Mehrspielermodus für zwei Spieler
Nicht so gut:
  • Keine deutsche Sprachausgabe
8.4
Sehr gut
Abwechslung - 9
Präsentation - 8
Spieldesign - 9
Umfang - 8
Mehrspielermodus - 8
Geschrieben von
... spielt leidenschaftlich an der Konsole seit er mit acht Jahren ein "Sega Master System" geschenkt bekommen hat.

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